Direkt zum Inhalt

Dina Meza: "Honduras steckt in einer Menschenrechtskrise"

Dina Meza: "Honduras steckt in einer Menschenrechtskrise"

Dina Meza, eine honduranische, unabhängige Journalistin besuchte vom 5.- 9. Dezember  die Schweiz, um von ihrer gefährlichen Arbeit und über die Missstände in Honduras zu berichten. 

Die Ausübung des Rechts auf freie Meinungsäusserung in Honduras ist alles andere als selbstverständlich: Seit dem Staatsputsch im Jahr 2009 wurden 54 JournalistInnen wegen regierungskritischen Äusserungen und Berichterstattungen über Menschenrechtsverletzungen getötet. Um auf die Menschenrechtskrise in ihrem Land aufmerksam zu machen, traf die Honduranerin in Bern, Freiburg und Genf VertreterInnen internationaler Organisationen, Schweizer Behörden, NGOs, Schulklassen und Medienschaffende. 

Zwei intensive Tage

Am Montag besuchte Dina Meza zwei Spanischklassen im Kollegium Sankt-Michael in Freiburg, wo sie mit den SchülerInnen über die Situation der JournalistInnen in Honduras sprach. Anschliessend traf sie sich in Bern mit Verantwortlichen für Zentralamerika bei der DEZA, um über die Menschenrechtslage in Honduras auszutauschen.

Am nächsten Tag hatte sie in Genf eine Sitzung beim UN-Hochkommissariat für Menschenrechte und traf sich anschliessend mit VertreterInnen des ISHR (Internationaler Service für Menschenrechte). Zwischen den Sitzungen hatte sie an beiden Tagen die Gelegenheit Interviews mit Schweizer Medienschaffenden zu führen. 

Am Mittwoch reiste Dina Meza für drei Tage weiter nach England, um auch dort zu zeigen, wie wichtig es ist, dass die internationale Gemeinschaft weiterhin ein wachsames Auge auf Honduras hat.


Kontext

Dina Meza schilderte uns folgendes über die aktuelle Situation in Honduras: 

„Seit die neue Regierung an der Macht ist, stecken wir in einer Menschenrechtskrise. Nach dem Staatsputsch im Jahr 2009, übernahm der Kongresspräsident, Roberto Micheletti, für 6 Monate das Amt des Staatspräsidenten. Bereits vor seinem Amtsantritt war er für massive Repressionen in den Strassen verantwortlich und führte die Drohungen und Belästigungen während seiner Amtszeit weiter.

Im Jahr 2010 wurde Porfirio Lobo Sosa zum Präsidenten ernannt. Wie auch Micheletti greift Lobo Sosa übermässig auf die Paramilitärs zurück und immer wieder werden Menschenrechtsverletzungen gegen JournalistInnen und MenschenrechtsverteidigerInnen begangen. Viele HonduranerInnen sehen wegen den anhaltenden Drohungen keinen anderen Ausweg, als das Land zu verlassen.  

Unter der Regierung von Lobo Sosa hat sich die Situation noch verschlechtert: Neue Gesetze kriminalisieren MenschenrechtsverteidigerInnen und JournalistInnen werden diffamiert. In ihrem internationalen Diskurs versucht die Regierung ihr Image rein zu waschen, aber in der Realität hält sie die internationalen Menschenrechtsverpflichtungen nicht ein."


Medienberichte


Mehr Informationen


Biografie

Obwohl Dina Meza seit 2006 mehrmals bedroht, verfolgt und kriminalisiert wurde, untersucht und meldet sie weiterhin Menschenrechtsverletzungen in Honduras, insbesondere Angriffe gegen JournalistInnen und MenschenrechtsverteidigerInnen. Sie prangert Menschenrechtsverletzungen auf nationaler und internationaler Ebene an und unterstützt Betroffene von Menschenrechtsverletzungen in ihren Bemühungen um Gerechtigkeit. So gründete sie im Jahr 2013 die Plattform Pasos de animal grande, welche als Informationsaustausch dient und wo Fälle von Menschenrechtsverletzungen niedergeschrieben werden.