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Freiwilliger des Monats: Johan Jaquet

Freiwilliger des Monats: Johan Jaquet

Im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums von PBI stellen wir jeden Monat eine*n ehemalige*n Freiwillige*n vor. Diesen Monat ist Johan Jaquet an der Reihe, der von April bis Dezember 2018 als Freiwilliger für PBI in Kenia im Einsatz war.

Kurzbiografie

Nach dem Studium der Psychologie arbeitete Johan Jaquet vier Jahre lang im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention. Vor seinem Engagement bei PBI Kenia war er 2017 mit einer anderen Organisation als Freiwilliger in der Demokratischen Republik Kongo tätig. Seit seiner Rückkehr aus Afrika ist er Mitinhaber eines Unternehmens, das Gesellschaftsspiele herstellt - ein Gebiet, auf welchem er bereits seit 15 Jahren aktiv ist.

Was hat dich in deinem Einsatz am meisten geprägt?

Durch unsere engen Kontakte zu Menschenrechtsorganisationen wie dem Mathare Social Justice Center und der Ghetto Foundation haben wir die Gründung mehrerer anderer solcher Organisationen in den informellen Siedlungen Nairobis miterlebt. Es war, als würden wir Zeugen der Entstehung einer sozialen Bewegung von historischem Ausmass!

Gibt es eine spezielle Situation oder ein Erlebnis in deinem Einsatz, das du gerne mit uns teilen würdest? 

Zwei Erfahrungen haben mich daran erinnert, dass eine einseitige Sicht der Dinge meist nicht die richtige und sogar naiv ist. Einerseits habe ich mehrere Menschenrechtsverteidiger*innen getroffen, die in der Vergangenheit, oft aus Not, illegale oder sogar kriminelle Tätigkeiten ausgeübt haben. Andererseits war ich erstaunt, wie wenig sich einige staatliche oder parastaatliche Institutionen mit dem Thema der aussergerichtlichen Hinrichtungen befassen, obwohl gerade diese Institutionen den Auftrag haben, sich diesem ernsten Problem anzunehmen. 

"Vor und während des Einsatzes ist es wichtig, Geduld, Einfühlungsvermögen und Zuhören zu üben, auch sich selbst gegenüber." Johan Jaquet, ehemaliger PBI-Freiwilliger in Kenia 

Welchen Ratschlag würdest du zukünftigen Freiwilligen geben? 

Es ist eine unvergessliche und äusserst lohnswerte Erfahrung, die ich jeder/jedem ans Herz legen möchte, die/der bescheiden dazu beitragen möchte, die wichtige Arbeit der Menschenrechtsverteidiger*innen zu erleichtern! Doch ob im Kontakt mit Kolleg*innen, Behörden, Menschenrechtsverteidiger*innen oder anderen Personen, man sollte sich darauf einstellen, aus dem Konzept gebracht zu werden - sowohl negativ als auch positiv. Vor und während des Einsatzes ist es wichtig, Geduld, Einfühlungsvermögen und Zuhören zu üben, auch sich selbst gegenüber.

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