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Honduranische LGBT-AktivistenInnen in Gefahr

Honduranische LGBT-AktivistenInnen in Gefahr

Die Lage um die LGBT-AktivistInnen der Vereinigung Arcoiris in Honduras ist ernst: Deren Mitglieder werden immer mehr bedroht, verletzt und sogar getötet. PBI macht die internationale Gemeinschaft mit einer "Alerta" auf die erschreckende Situation aufmerksam und ruft sie dazu auf, Massnahmen zu ergreifen.

Am 24. Januar 2016 wurde Paola Barraza ermordet. Sie war seit über 8 Jahren Vorstandsmitglied von Arcoiris und Mitglied der "Grupo Muñecas", ein Zusammenschluss von transsexuellen Frauen der Vereinigung Arcoiris. Davor war sie schon mehrmals bedroht und angegriffen worden. Paola Barraza ist eine von fünf ermordeten LGBT-AktivistInnen im Zeitraum zwischen Juli 2015 und Januar 2016. Insgesamt meldete Arcoiris in diesem Zeitraum 36 Sicherheitsvorfälle, darunter sieben im Januar 2016. Seitens der Behörden wird nur wenig unternommen, um die Sicherheit der AktivistInnen zu verbessern.

200 Morde in 7 Jahren

Gewalt ist in Honduras auch sechs Jahre nach dem Staatsputsch allgegenwärtig und viele honduranische Städte zählen immer noch zu den gefährlichsten der Welt. Die LGBT-Gemeinschaft ist besonders stark betroffen: Von 2009 bis heute wurden mehr als 200 Morde von Mitgliedern der LGBT-Gemeinschaft registriert. Die meisten Morde bleiben auch unbestraft, weil der Staat die erfoderlichen Untersuchungen nicht durchführt. Bisher wurden nur 33 der 200 Mordfälle verfolgt.

Forderungen von PBI an die honduranische Regierung

In Anbetracht der gefährlichen Lage für LGBT-AktivistInnen in Honduras, ruft PBI die internationale Gemeinschaft dazu auf, die honduranische Regierung aufzufordern:

- die 152 Empfehlungen der Universellen Periodischen Überprüfung so schnell wie möglich umzusetzen; vor allem die sieben, die mit der Situation der LGBT-Gemeinschaft im Zusammenhang stehen

- die durch die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte angeordneten Schutzmassnahmen für Mitglieder von Arcoiris umzusetzen und deren Sicherheit zu garantieren

- die Regelung und effektive Umsetzung des Gesetzes für den Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen, JournalistenInnen, soziale KommunikatorInnen und Justizbeamte voranzubringen

- dass das neue Strafgesetzbuch, das voraussichtlich im Juni 2016 genehmigt wird, angemessene Massnahmen für die Vorbeugung und die Strafe von auf Geschlecht oder sexueller Identität beruhendender Diskriminierung und Hasskriminalität gegen die LGBT-Gemeinschaft beinhaltet.

Alerta PBI Honduras: Comunidad LGBT en alto riesgo. Situacion de seguridad de la asociacion Arcoiris

Alert PBI Honduras: LGBT community at high risk. Security situation of Arcoiris Association

Vereinigung Arcoiris: Einsatz für die Rechte der LGBT-Gemeinschaft in Honduras

Arcoiris ist eine 2003 gegründete Vereinigung, die sich für die Bemächtigung der LGBT-Gemeinschaft in Honduras einsetzt und diese über Themen wie umfangreiche Gesundheitsprävention, die Verteidigung und Förderung der Menschenrechte und sexuelle Vielfalt informiert. Sie nimmt auch an nationalen und internationalen Lobbying Plattformen teil, wie zum Beispiel der Universellen Periodischen Überprüfung von Honduras. Immer wieder berichten Mitglieder von Arcoiris über Sicherheitsvorfälle - vor allem gegenüber Führungspersonen der Vereinigung - im Zusammenhang mit ihrem Kampf für LGBT-Rechte.

Mehr Informationen:

UNO/Honduras: NGO- Delegation fordert wirksamen Schutz für MRV - 06.10.2015