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Kolumbien: David Ravelo seit 5 Jahren im Gefängnis

Kolumbien: David Ravelo seit 5 Jahren im Gefängnis

14. September 2010 – 14. September 2015: 5 Jahre sind vergangen, seit der kolumbianische Menschenrechtsverteidiger David Ravelo Crespo infolge eines Schauprozesses zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. In einer gemeisamen Erklärung drückt  eine Koalition von über 30 internationalen NGO’s, darunter PBI, ihre Sorge über den ungerechten Gerichtsprozess aus.

Die NGO-Koalition betont in ihrer gemeinsamen Erklärung, dass der Prozess gegen den Aktivisten durch Unregelmässigkeiten gekennzeichnet ist. David Ravelo, der einen guten Ruf geniesst, ist Mitgründer des Regionalen Menschenrechtsbündnis CREDHOS sowie Mitglied der Nationalen Bewegung für Opfer von staatlichen Verbrechen (MOVICE).

Prozessunregelmässigkeiten

Unter den Prozessunregelmässigkeiten weist die Verteidigung von David Ravelo auf die Illegimität des zuständigen Staatsanwalts, William Gildardo Pacheco Granados, hin. Dieser war im Jahr 1991 in das Verschwindenlassen von Guillermo Hurtado Parra verwickelt gewesen und seines Amtes als Polizeileutnant enthoben worden. Im November 1993 verurteilte ihn der Militärgerichtshof zu einem Jahr Gefängnis. Laut kolumbianischem Gesetz würde ihm dieser Schuldspruch seine aktuelle Arbeit als Staatsanwalt verwehren.

Eine weitere Unregelmässigkeit zeigt sich in den Zeugenaussagen zweier ex-Paramilitärs, die gegen den Angeklagten aussagten. Die beiden Zeugen waren für Gräueltaten in der Stadt Barrancabermeja für schuldig erklärt worden. Ravelo hatte diese Verbrechen angeprangert, und so scheinen die Aussagen der beiden einem Vergeltungsakt gleichzukommen. 

Massnahmen, um gegen das Urteil anzukämpfen

Um gegen den offensichtlichen 5-jährigen Status Quo in dieserm Fall anzukämpfen, fordert die NGO-Koalition, dass die kolumbianische Justiz schnellst möglich die zwei im Bericht erwähnten Unregelmässigkeiten angeht, um einen fairen Prozess zu garantieren.

Die Anwälte von David Ravelo haben den Fall vor die interamerikanische Kommission für Menschenrechte gezogen und sammeln zurzeit die erforderlichen Dokumente für den Antrag. Die NGO-Koalition unterstützt dieses Vorgehen und fordert die internationale Institution auf, ihre Sorge bezüglich der Unregelmässigkeiten im Prozess zu berücksichtigen, um ein gerechtes Gerichtsverfahren zu erreichen.

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