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Kolumbien: Friedensabkommen gefährdet

Kolumbien: Friedensabkommen gefährdet

In der Septemberausgabe der Friedenszeitung schreibt Manuel Müller über das Friedensabkommen in Kolumbien und dessen mangelhafte Umsetzung in den letzen fünf Jahren. Insbesondere die Punkte zur integralen Landreform und den illegalen Drogen wurden vernachlässigt. Die Schweiz begleitet die Umsetzung des Abkommens zwischen der ehemaligen Guerilla FARC-EP und dem kolumbianischen Staat.

Nach über vier Jahren Verhandlungen wurde am 24.11. 2016 der endgültige Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und den FARC-EP-Rebellen unterschrieben. Mit dem historischen Abkommen sollte dem über 50-jährigen Konflikt ein Ende gesetzt werden. Doch fünf Jahre später wurden nur ein Bruchteil der Ziele erreicht, weshalb prominente Exponent*innen der FARC-EP (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo) nach einer Entwaffnung im Juni 2017 erneut zur Waffe griffen.

2020 galt als das gefährlichste Jahr für Menschenrechtsaktivist*innen in Kolumbien seit der Vertragsunterschreibung. Im laufenden Jahr wurden bereits 103 soziale Anführer*innen und 31 Ex-Kämpfer*innen der ehemaligen FARC-EP umgebracht. Trotz der schwierigen Situation hält die offizielle Schweiz am Friedensengagement in Kolumbien fest und unterstützt Präventivmassnahmen, mit dem Ziel, die Bevölkerung vor bewaffneter Gewalt zu schützen.