Am vergangenen 26. September wurden bei mehreren Schiessereien der Polizei gegen StudentInnen 6 Personnen getötet und rund 30 verletzt. 43 StudentInnen sind gewaltsam verschwunden. Die genauen Ursachen und Umstände der Gewaltdelikte sind noch unklar. Die Polizei und kriminelle Banden scheinen involviert zu sein.
Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art in der Region. 2011 wurden drei StudentInnen getötet, als die Polizei mit Gewalt protestierende StudentInnen zurückdrängte.
Urgent Action
Die vorgefallenen aussergerichtlichen Hinrichtungen, die Entführungen und der übermässige Gewalteinsatz gegen die StudentInnen sowie der fehlende Schutz der Zivilbevölkerung dürfen auf keinen Fall ungestraft bleiben. Tlachinollan und andere lokale Menschenrechtsorganisationen rufen die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf die mexikanischen Behörden auszuüben, damit :
- die 43 verschwundenen Personen schnellstmöglich gefunden werden
- eine unabhängige und genaue Untersuchung eingeleitet wird, um die Wahrheit aufzudecken
- die Verantwortlichen gefunden und angemessen bestraft werden
- die Wahrheit über die Ereignisse aufgedeckt wird und die Familien der Opfer eine Entschädigung erhalten
- den Überlebenden eine angemessene medizinische und psychologische Betreuung ermöglicht wird
- den Zeugen und ihren Angehörigen wirksamer Schutz garantiert wird
PBI ist sehr besorgt über die neusten Gewalttaten gegen StudentInnen in der Region Iguala, Guerrero. Von 2001 bis 2012 war PBI mit einem Team in Chilpancingo präsent und verfolgt seitdem die Menschenrechtssituation im Bundesstaat Guerrero von der Hauptstadt aus.
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