Vom 16. bis zum 20. Oktober 2015 besuchte Juan José Villagómez Hernández aus Saltillo auf Einladung von PBI die Schweiz. Der Mexikaner ist Projekt-Koordinator bei der Casa del Migrante de Saltillo. Er setzt sich für die Rechte der MigrantInnen auf ihrem gefährlichen Weg Richtung USA ein. In Bern, Freiburg, Genf und Lausanne berichtete der Menschenrechtsverteidiger über seine Arbeit und die aktuelle Situation im Land.
Saltillo, eine Stadt im Norden Mexikos, wird jedes Jahr von Tausenden MigrantInnen aus Zentral- und Südamerika durchquert. Der Weg in ein vermeintlich besseres Leben, ist für diese Frauen, Männer, Jugendliche und Familien mit vielen Risiken verbunden. Sie profitieren von keinem Rechtsschutz und besitzen kein Aufenthaltsrecht. Dadurch fallen sie oft kriminellen Banden zum Opfer: Entführungen, Verwicklungen in den Drogenschmuggel, Zwangsprostitution, Gewaltübergriffe, Verschwindenlassen sowie weitere Menschenrechtsverletzungen sind leider keine Seltenheit.
Casa del Migrante de Saltillo
Die Casa del Migrante de Saltillo, gegründet im Jahr 2002, setzt sich für die Rechte der MigrantInnen ein und bietet humanitäre Hilfe. Die MitarbeiterInnen dokumentieren die Menschenrechtsverletzungen, welche MigrantInnen erleiden, um ihr Schicksal sichtbar zu machen. Sie unterstützen sie auch dabei, Menschenrechtsverletzungen anzuklagen. Kriminelle Gruppierungen fühlen sich durch die Arbeit der Casa del Migrante in ihren Interessen bedroht. AktivistInnen des Migrantenhauses sind so selbst auch von Aggressionen, Überwachungen und Drohungen betroffen. Die nationale Kommission für Menschenrechte sowie die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte haben bei den Behörden Schutzmassnahmen für die Mitarbeitenden angeordnet. Trotzdem bleibt die Sicherheitslage kritisch. PBI begleitet die MigrantInnenherberge Saltillo seit Februar 2014.
Biografie
Juan José Villagómez, geboren in Mexiko-Stadt, ist Projektkoordinator bei der Casa del Migrante Saltillo in Coahuila und arbeitet dort seit vier Jahren. Nachdem er ein Studium in Psychologie und Administration absolviert hat, spezialisiert er sich nun zum Thema Migration. Er hat für die Herberge ein Modell entwickelt, um die MigrantInnen ganzheitlich zu unterstützen. Juan José Villagómez koordiniert u. a. die Freiwilligen und ist für die Sicherheitsstrategien der MigrantInnenherberge zuständig.