Nachdem Peace Brigades International das Projekt in Indonesien 2011 schließen musste, startet Ende des Jahres 2014 ein Pilotprojekt: Zusammen mit der indonesischen Menschenrechtsorganisation Elsam konzipierte PBI ein mehrmonatiges praxisbezogenes Fortbildungsprogramm für AktivistInnen, mit dem Ziel, sie in ihren Fähigkeiten und Praktiken zu stärken und ihre Sicherheit bei ihrem Einsatz für Menschenrechte zu erhöhen.
Zwischen 1999 und 2010 war Peace Brigades International in Indonesien aktiv. 2011 mussten jedoch sowohl PBI als auch alle anderen internationalen Menschenrechtsorganisationen ihre Projekte in Papua aufgeben. Die restriktive Haltung der Regierung ließ eine weitere Arbeit nicht zu, internationalen Organisationen wurde die Genehmigung für ihre Tätigkeit entzogen. Dennoch verfolgte PBI die Situation in Indonesien weiter, mit dem Ziel, zu prüfen, welche Möglichkeiten es gäbe, die Arbeit in Indonesien wieder in effektiver Art und Weise aufzunehmen. Denn die MenschenrechtsverteidigerInnen in Papua und anderen Landesteilen leiden unverändert unter Repression und Einschüchterung.
Neues Projekt mit Partnerorganisation vor Ort
Nun hat PBI zusammen mit Elsam, einer indonesischen Menschenrechtsorganisation, die sich der Durchsetzung einer freiheitlich demokratischen Grundordnung verschrieben hat, ein neuartiges Projekt konzipiert, das noch dieses Jahr beginnen wird. In einem gemeinsam entwickelten mehrmonatigen Kurs für AktivistInnen aus ganz Indonesien geht es etwa um das Erstellen von Risikoanalysen, Advocacy-Strategien oder IT-Sicherheit. So werden die MenschenrechtsverteidigerInnen in ihrem Einsatz für die Menschenrechte gestärkt und können die erlernten Fähigkeiten bei den lokalen Organisationen in den Konfliktregionen umsetzen. Auch nach Abschluss des Kurses werden die AktivistInnen von Elsam und PBI weiter unterstützt. PBI untersucht derzeit die Möglichkeiten, dieses Pilotprojekt auf andere Länder zu übertragen, in denen die Schutzbegleitung nicht möglich ist. Das Pilotprojekt mit Elsam sollte im Juli 2014 starten. Aufgrund der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im April und Juli dieses Jahres, deren Ausgang den Spielraum internationaler Organisationen in Indonesien entscheidend beeinflussen werden, musste der Projektstart leider verschoben werden.