Nach der Rückkehr aus Guatemala
Nach einem Jahr im Feldeinsatz mit PBI bin ich nun wieder in der Schweiz. Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, um diese Erfahrung zu beschreiben. Wenn ich mich zurückerinnere, kommen auch die Emotionen wieder hoch. An prägenden Momenten hat es nicht gefehlt.
Das vergangene Jahr war für die MenschenrechtsverteidigerInnen (MRV) in Guatemala sehr schwierig. Die Gewalt erreichte ein erschütterndes Ausmass: die Zahl der gewalttätigen Übergriffe, Zwangsvertreibungen, Fälle von Kriminalisierung, Bedrohungen und Einschüchterungen gegen MRV schnellte in die Höhe wie schon lange nicht mehr. Umso wichtiger ist die PBI-Präsenz.
In diesem Kontext hatte ich die Chance, mutige Frauen und Männer kennenzulernen, die jeden Tag ihre Energie in den Kampf gegen Ungerechtigkeit und die Verteidigung ihrer Rechte und die ihrer Gemeinschaft aufwenden. Diesen Personen zu begegnen und sich den realen Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind, bewusst zu werden, war besonders eindrücklich. Ich empfinde ihnen gegenüber einen grossen Respekt.
Schöne Momente
Das Jahr mit PBI war sehr intensiv. Der Arbeitsrhythmus zehrte an den Kräften und die Umstände waren emotional oft schwer zu verarbeiten. Es war also nicht immer einfach. Trotzdem, wenn ich an meine Zeit in Guatemala zurückdenke, kommen mir auch viele schöne Momente in den Sinn: Momente, die ich mit den MRV geteilt habe oder die Besuche in indigenen Gemeinschaften, das Kennenlernen einer anderen Weltanschauung, die kontinuierlichen Lernprozesse oder auch das Leben in einem Team, mit Freiwilligen unterschiedlicher Herkunft. Ich bin sehr glücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, an diesem Projekt teilzunehmen.
Mein Einsatz mit PBI stellt für mich eine grosse Bereicherung dar, sowohl auf persönlicher wie auch auf beruflicher Ebene. Es war eine wichtige Lebenserfahrung. Für die Zukunft hoffe ich, auf die eine oder ander Weise weiterhin die MRV, die ich in diesem Jahr vor Ort kennenlernen durfte, unterstützen zu können.
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