Am Online-Infoanlass für Interessierte an einem Einsatz in Lateinamerika am vergangenen 26. April berichtete Alexa Walz Live über ihren Alltag bei PBI. Die gebürtige Deutsche ist seit November 2020 in Bogotá, Kolumbien, als Freiwillige im Einsatz.
"Manchmal geht es zu und her, wie in einem Bienenstock", scherzte die PBI-Freiwillige Alexa Walz am Online-Infoanlass zu den Auslandeinsätzen mit PBI. Die 31-jährige lebt und arbeitet seit Anfang 2020 im PBI-Haus in Bogotá, Kolumbien und ist zuständig für die Koordination der Feldteams. Vorher hatte sie Rechtswissenschaften in Wien studiert und Praktika im Bereich Menschenrechte im Libanon und in der Schweiz gemacht. Den interessierten Teilnehmerinnen berichtete Alexa über die aktuelle Lage in Kolumbien, schilderte, wie ein typischer Tag im Einsatz aussieht und welche Organisationen PBI im Land begleitet.
Kannst du uns von konkreten Begleitungen erzählen?
Die Teilnehmerinnen des Infoanlass interessierten sich für konkrete Begleitungen, bei denen Alexa schon dabei war. Schnell wurde dem Publikum klar, dass bei PBI kein Tag wie der andere verläuft und dass die Bandbreite der Aktivitäten sehr weit gefächert ist. So berichtete die Freiwillige von Anwaltsorganisationen, die PBI an Gerichtsanhörungen begleitet, oftmals im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen, die durch Sicherheitskräfte verübt wurden. Manchmal führten sie die Begleitungen auch ausserhalb von Bogotá in das Amazonasgebiet, wo PBI namentlich die Organisation Justicia y Paz (JyP) unterstützt, die sich für die Anliegen der Kleinbauern und -bäuerinnen einsetzt. Und auch bei Workshops zu Menschenrechten, die durch lokale Organisationen durchgeführt werden, hilft sie mit. Generell sei man nebst den täglichen Sitzungen viel Draussen unterwegs. Natürlich gehöre auch Büroarbeit dazu, so müssen bspw. Sicherheitsanalysen durchgeführt, Anrufe mit verschiedenen Organisationen getätigt oder sensible Anliegen mit den Behörden besprochen werden.
Fühlst du dich sicher?
Ob sie sich im Konfliktgebiet sicher fühle, wurde Alexa gefragt. Generell fühle sie sich sicher, auch dank der klaren Kennzeichnung der Zugehörigkeit zu PBI durch die Kleidung. Zudem sei man bei einem Einsatz fast immer zu zweit unterwegs, besonders wenn es in abgelegenere Regionen geht. Man müsse aber stets wachsam sein, sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit, da die Strassenkriminalität hoch ist. In einer wirklich heiklen Lage befand sie sich nur einmal, während des mehrere Wochen andauernden Nationalstreiks im Frühling 2021, als es zu massiven Protesten im ganzen Land und unverhältnismässiger Polizeigewalt kam - PBI berichtete.
Workshop zu den Auslandeinsätzen am 21. Mai in Lausanne
Möchtest du dich wie Alexa in einem der Projektländer in Lateinamerika für den Schutz von Menschenrechts*verteidigerinnen einsetzen? Dann nimm am kommenden 21. Mai an unserem Workshoptag in Lausanne teil, an dem du alle Einzelheiten über einen Einsatz in Kolumbien, Honduras, Mexiko oder Guatemala erfährst. Mit dabei wird auch die guatemaltekische Menschenrechtsverteidigerinnen Imelda Teyul sein, um über die konkrete Begleitung von PBI in Guatemala zu berichten.
Mehr Informationen
- Workshoptag zu den Auslandeinsätzen mit PBI, 21. Mai in Lausanne (auf Französisch)
- Guatemala: Die indigene Menschenrechtsverteidigerin Imelda Teyul besucht die Schweiz, 16.-21. Mai 2022
- Freiwillige gesucht für einen Einsatz in Kolumbien, Bewerbungsfrist: 09. Mai 2022