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Front Line Defenders veröffentlicht Bericht über die Lage von MenschenrechtsverteidigerInnen 2019

Front Line Defenders veröffentlicht Bericht über die Lage von MenschenrechtsverteidigerInnen 2019

Der Bericht von Front Line Defenders für das Jahr 2019 verzeichnet weltweit 304 Morde an MenschenrechtsverteidigerInnen. Mehr als die Hälfte davon wurde in Ländern begangen, in denen PBI aktiv ist.

Im Jahr 2019 wurden weltweit 304 MenschenrechtsverteidigerInnen (MRV) ermordet, davon 106 in Kolumbien, 31 in Honduras, 23 in Mexiko, 15 in Guatemala, 3 in Indonesien und 2 in Kenia. Mehr als die Hälfte der Ermordungen fanden somit in Ländern statt, in denen PBI präsent ist und MRV begleitet. Der Bericht umfasst eine globale Analyse der Situation von MRV und konzentriert sich auf die Themen Landrechte, Klimawandel, LGBTI+- und Migrationsrechte, sowie Megaprojekte.

"Die Rohstoffgewinnung ist die Hauptursache von Menschenrechtsverletzungen"

40% aller im Jahr 2019 ermordeten MRV kämpften für Land- und Umweltrechte, sowie für indigene Rechte. Die Ermordungen müssen im Zusammenhang mit der profitorientierten Ausbeutung natürlicher Ressourcen, der Korruption, schwachen Regierungen und der systematischen Armut verstanden werden. Victoria Tauli-Corpuz, Sonderberichterstatterin für die Rechte indigener Völker, äusserte sich vor dem UNO-Menschenrechtsrat im September 2019 folgendermassen dazu: "Die Rohstoffgewinnung auf dem Land und Territorium indigener Völker, ohne diese vorher angemessen konsultiert und nach ihrer Zustimmung gefragt zu haben, ist die Hauptursache von Menschenrechtsverletzungen gegen sie. Gewalt, Kriminalisierung und gewaltsame Vertreibungen werden dabei häufig verzeichnet." Megaprojekte werden von den Regierungen genehmigt, um die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. MRV, die sich gegen solche Unternehmen stellen, sind grossen Risiken ausgesetzt. So wurde zum Beispiel Samir Flores im Februar 2019 in Mexiko ermordet, nachdem er sich gegen ein Megaprojekt stellte, das das lokale Wasser verschmutzte.

In Bezug auf Organisationen, die von PBI begleitet werden und 2019 Bedrohungen ausgesetzt waren, erwähnt der Bericht von Front Line Defenders die guatemaltekische Organisation Central Campesina Chorti Nuevo Dia (CCCND) (S. 8),  die MRV der Flüsse San Pedro und Guapinol in Honduras (S. 17) und die LGBTI+-Organisation Arcoiris in Honduras (S. 18).

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