Der Gerichtsentscheid vom 15. Juli, das Goldabbauprojekt El Tambor in den Gemeinden San Pedro Ayampuc und San José del Golfo nach 3 Jahren Protestbewegung zu stoppen, scheint ignoriert zu werden.
Aktuelle Meldung - 3. August 2015
Obwohl Mitte Juli ein guatemaltekisches Berufungsgericht die Minenfirma EXMINGUA aufforderte, das Goldabbauprojekt El Tambor innerhalb von 15 Tagen zu stoppen, meldeten am 3. August friedliche Minengegner von La Puya, dass bewaffnete Polizisten in ihr Protestlager eingedrungen waren und Lastwagen in die Goldmine begleitet hatten. Die Protestbewegung der Gemeinden fordert somit weiterhin einen definitiven Stopp der Bauarbeiten.
Gerichtsentscheid vom 15. Juli 2015
Am 15. Juli 2015 entschied ein guatemaltekisches Berufungsgericht gegen die Minenfirma EXMINGUA und forderte sie auf, das Goldabbauprojekt El Tambor in den Gemeinden San Pedro Ayampuc und San José del Golfo zu suspendieren. Durch die gewaltfreie Vereinigung "La Resistencia pacífica y legal de la Puya" und mit der Errichtung einer Eingangsblockade zum Minenprojekt, haben AnwohnerInnen der betroffenen Gemeinden unermüdlich versucht, den Minenbau zu stoppen. Seit März 2012 sassen sie in einem Rotationssystem Tag und Nacht vor dem Eingang in La Puya, um den Durchgang für die Minenarbeiter zu blockieren. PBI begleitet die Vereinigung seit 2011 mit dem Ziel, einen gewaltfreien Raum zu schaffen und den Dialog zwischen den Konfliktparteien zu fördern. Die Beschwerde, die bereits im Oktober 2014 von zwei betroffenen Gemeinschaften eingereicht wurde, El Carrizal und El Guapinol, verurteilt den Gemeinderat von San Pedro Ayampuc den Minenbau nicht gestoppt zu haben und sich nicht für die Interessen der BewohnerInnen eingesetzt zu haben.
Gericht fordert Baustopp
Das Gericht liess verlauten, dass die BewohnerInnen im Vorfeld über Projekte, die sie betreffen, konsultiert werden müssen. Das Unternehmen wurde vom Berufungsgericht wegen illegalen Handelns verurteilt, da die Goldfirma keine Erlaubnis der Gemeinde von San Pedro Ayampuc erhalten hatte. Die enorme Wassernutzung des Unternehmens in der trockenen und wasserarmen Gegend von San Pedro Ayampuc und die mangelnde Abklärung über potenzielle Umweltschäden liessen das Gericht ebenfalls zu Gunsten der betroffenen Bevölkerung entscheiden. Das Urteil fordert EXMINGUA auf, alle Minenprojekte in dieser Gegend zu suspendieren bis eine Gemeindekonsultation durchgeführt wird. Ebenfalls muss der Gemeinderat von San Pedro Ayampuc nötige Massnahmen vollziehen, um sicher zu stellen, dass die Minenkonstruktion innerhalb von 15 Tagen gestoppt wird.
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