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Rückblick zum PBI-Filmabend zu Honduras

Rückblick zum PBI-Filmabend zu Honduras

Am 19. August zeigte PBI in Bern den Film «La lucha sigue» über die Ermordung der honduranischen Menschenrechts- und Umweltverteidigerin Berta Cáceres und die Arbeit der indigenen Organisation COPINH.

Wer sich in Honduras für Land- und Umweltrechte einsetzt, ist einem hohen Risiko ausgesetzt. 2016 ist die Umweltaktivistin und mehrfache Preisträgerin Berta Cáceres einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Die von ihr mitbegründete Bewegung COPINH, die sich für die Rechte indigener Völker und den Erhalt ihrer Umwelt in Honduras einsetzt aber lebt weiter. Die Tochter von Cáceres, Bertha Zúñiga, führt uns zu den Lenca und Garífuna, die friedlich Widerstand gegen staatlich unterstützte Megaprojekte leisten und dabei immer wieder Angriffen ausgesetzt sind.

Im Anschluss zum Film gaben die ehemaligen PBI-Freiwilligen Nuria Frey und Manuel Müller dem Publikum spannende Einblicke in die Arbeit eines PBI-Teams: Wie fühlt es sich an, an der Beerdigung einer ermordeten Aktivistin dabei zu sein, und deren Mitgenossen von dem Tag an zu begleiten? Und wie geht man mit einem derartigen Rückschlag innerhalb des PBI-Teams um?

Die ehrlichen und offenen Antworten der Freiwilligen auf diese Fragen zeugen davon, wie sehr der Einsatz mit PBI emotional berühren kann und wie viel die beiden jungen Leute aus ihrem jeweiligen Aufenthalt in Honduras und Kolumbien mitgenommen haben. Sie machten die Erfahrung, dass sie für bedrohte Menschenrechtsverteidiger*innen eine echte Stütze in einer schwierigen Lebensphase sein konnten. In der Diskussion hatten aber auch kritische Fragen zur aktuellen Regierung und der Aussicht auf eine Besserung der Menschenrechtssituation im Land Platz, sowie die Frage nach der Wirkung der Arbeit von PBI. Letztere wirke sehr wohl, erklärte Manuel Müller, da sie die politischen Kosten für Angriffe auf Aktivist*innen erhöhe und so deren Handlungsspielraum ausweite. Auf diese Weise trägt die Arbeit von PBI dazu bei, dass der Kampf für Gerechtigkeit und Frieden der begleiteten Organisationen weitergehen kann.

 «Der Einsatz mit PBI war für uns beide eine enorme Bereicherung für unsere persönliche Entwicklung." Nuria Frey und Manuel Müller, ehemalige PBI-Freiwillige in Honduras und Kolumbien

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