Am 15. April wurden TeilnehmerInnen und BeobachterInnen des internationalen Treffens „Berta Cáceres vive‟ Opfer von Gewalt und Einschüchterungen. Mehr als zehn Personen wurden verletzt. Internationale NGOs, darunter PBI, zeigen sich in einem Aufruf an die internationale Gemeinschaft äusserst besorgt über die Sicherheitslage der MRV vor Ort.
Am 15. April fand das internationale Treffen „Berta Cáceres vive‟ in San Francisco de Ojuera statt. 400 VertreterInnen nationaler und internationaler Organisationen, darunter COPINH (Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras) und die 11 unterzeichnenden Organisationen dieses Aufrufs, hatten sich zum Gedenken an den Mord der Menschenrechtsverteidigerin Berta Cáceres versammelt. Sie wurden jedoch von rund dreissig mit Machetten ausgerüsteten Personen, die das Wasserkraftwerkprojekt Agua Zarca der Firma DESA unterstützen, bedroht, mit Steinen beworfen und geschlagen. Dabei wurden mehr als zehn Personen verletzt. Die anwesende Polizei reagierte spät und erst nach dringlichem Bitten mehrerer TeilnehmerInnen des Treffens.
Recht auf internationale Begleitung
PBI ist angesichts dieser gewaltsamen Vorkommnisse äusserst besorgt über die Sicherheitssituation der Organisationen, Gemeinschaften und MRV in Honduras, insbesondere der Mitglieder von COPINH. Die Organisationen befürchten zudem, dass solche Situationen, die internationale Begleitung und Beobachtung zum Schutz der Räume für friedliche Konfliktlösungen, sowie die Förderung der Menschenrechte in Honduras beeinträchtigen. Die Begleit- und Beobachtungsarbeit erfolgt auf Anfrage der Organisationen und der sozialen Akteure vor Ort. Letztere haben das Recht, die Menschenrechte zu verteidigen und internationale Unterstützung anzufordern, wenn sie bedroht oder angegriffen werden. Deswegen bitten wir die internationale Gemeinschaft, ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung kundzugeben durch:
- öffentliche Botschaften, in denen die Unterstützung der Arbeit der MRV und ihr Recht auf internationale Begleitung ausgedrückt wird
- die Bitte an die honduranische Regierung, die Ereignisse aufzuklären, indem sie eine rasche, unparteiische und gründliche Untersuchung der Angriffe und Drohungen, sowie des Polizeieinsatzes vor Ort durchführen.
Lesen Sie den vollständigen Aufruf der internationalen NGOs in Spanisch / Englisch.
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